Hymne von Anatoli Wedel
Die russische Übersetzung des Geschichtswerks von Arthur Winckler
‚Die Deutsche Hansa in Russland‘ (1886)
Übersetzung und Kommentare von Walther Friesen
Немецкая Ганза в России
перевод и комментарии Вальтера Фризена
ISBN 978-3-96103-854-1
„Arthur Winckler strebt danach, konsequent objektiv zu sein. Er gibt historischen Personen und Strukturen nirgendwo den direkten Vorzug. Der livonische Zweig des Deutschen Ordens ist für ihn ein gemeinsames Hindernis für die dynamischen Verbindungen zwischen Hansa und Nowgorod, er macht keinen Versuch die „Politik“ der Landmeister und den Partikularismus der livonischen Ländereien sowie später – der preußischen Kontrahenten zu retuschieren. Ebenso unermüdlich versucht er, die Feinheiten der ersten diplomatischen Kontakte zwischen dem Großfürstentum Moskau und dem Deutschen Imperium zu erfassen, insbesondere in den Regierungszeiten von Maximilian I., Iwan III. und Wassili III.“
Andrei Alexandrowitsch Prokopiev,
Professor für Geschichtswissenschaften,
Leiter der Abteilung für Mittelaltergeschichte
am Institut für Geschichte
der Staatlichen Universität Sankt Petersburg.
Auszüge aus dem Originalbuch
„…die Bürger der Freistadt wollten, so sehr sie die Gäste oft bedrückten, den Verkehr mit den Deutschen nicht aufgeben, hatten sie doch deren werktätiger Hilfe in der furchtbaren Hungersnot von 1230, der an fünfzig Tausend Menschen zum Opfer fielen, und wo Nowgorod nach den Worten seines Chronisten im Verscheiden war, ihre Rettung vom Untergange zu danken. Sie führten, „weniger auf den Gewinn bedacht, als um der Barmherzigkeit willen,“ reichbeladene Getreideschiffe über See nach dem Wolchow und taten der Not und dem Elend Einhalt.
…
Ehe ihn die Nowgoroder wieder in ihre Mauern einließen, musste sich Jaroslaw unter Kreuzkuss verpflichten, die alten Rechte der deutschen Niederlassung nicht anzutasten: ,,Im deutschen Hofe – erklärten ihm die Abgesandten der Stadt – hast Du, Fürst, nicht anders Handel zu treiben als durch unsere Brüder, und darfst Du diesen Hof nicht verschließen und durch keinen Aufseher bewachen lassen“.
…
Während die Hanseaten festhielten an den starren Satzungen veralteter Anschauungen, segelten jene mit dem Winde der neuen Ideen, welche die Welt erfüllten. In richtiger Würdigung der Vergänglichkeit alles Irdischen hatten die Unterzeichner des Handelsvertrages von 1229 die Urkunde eingeleitet mit den sinnvollen Worten: „Was auf der Zeit beruht, vergeht mit der Zeit.“
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28. August – Volkstrauertag der Russlanddeutschen
Hugo Wormsbecher
Russlanddeutsche: Politische Autobiographie
Von den Erbauern des Russischen Staates
zum Strafbataillon-Volk
Alle Völker auf der Erde sind einzigartig. Russlanddeutsche bilden da keine Ausnahme, weisen aber eine bemerkenswerte Eigenart auf: Selbst ihre Palette der Einzigartigkeiten ist einzigartig.
Somit sind sie das Volk, das faktisch von Russland für Russland selbst Stück für Stück ausgewählt wurde. Selbst in den Zeiten, in denen sie einen außerordentlichen Platz im Leben und in der Staatsführung eingenommen hatten, waren sie nie damit beschäftigt, ihre nationale Selbstverwaltung aufzubauen. Sie schlossen sich nur je nach Gewerbeart und Konfession in ihren Wohnorten im Archipel des nutzbargemachten Land zusammen. Wie auch andere Landesbewohner hatten sie nicht einmal Verbindungen mit ihren Stammesbrüdern in anderen Territorien. Allerdings war ihr Leben in das Leben der Territorien aufs engste integriert und wirkte erheblich darauf ein. Besonders beeindruckende Beispiele sind Sankt-Petersburg, Wolga-Gebiet und Noworossija (Neurussland). Aber den allgemeinen Rahmen für seine Deutschen setzte der Staat selbst fest.
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Russlanddeutsche Geschichte:
Zum 300-jährigen Jubiläum der Vereinigung
der Livländischen Ritterschaften des Deutschen Ordens
mit dem Zarentum Rus
Walther Friesen
Die Deutschen – ein Stammvolk Osteuropas
Am 10. September 1721, unterzeichnete Ostermann im Namen des Zaren Peter I. den Frieden von Nystad, der den 20-jährigen Krieg (1700–1721) beendete, und Livland, vertreten durch die Livländische Ritterschaft des Deutschen Ordens, vereinigte sich mit dem Zarentum Rus. Das war die Gründungsstunde des neuen Staatwesens Eurasiens – des Imperiums der Rossen. Dadurch wurde auch der andauernde gemeinsame Kampf gegen das türkische Osmanische Reich und seine Satelliten gekrönt. 1721 waren mehr als 100.000 Deutsche Livlands zu Imperiumsuntertanen geworden.
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